Leere Kirche? Sonntag 22.03.2020
UNBEDINGT Bonhoefferes Gebet beten (s.u. 10 Zeilen): Auch DEIN Wegbegleiter in CORONA Zeiten?
Am Sonntag 22.03. war geplant: Gottesdienst mit Theater, Band und über 150 Kids und Teens samt Familien, dies sich auf die Sommerfreizeit anmelden wollen. Statt dessen: Alles leer. Nichts geht mehr – zur Zeit. Wer hätte sich das vor wenigen Wochen vorstellen können. Das gab es noch nie.
Nachdenklich höre ich, was mir berichtet wird an Sorgen um das finanzielle oder tatsächliche Überleben.
Nachdenklich höre ich dumme Sprüche und übergroße Angst. Da sind unsere Freizeit-Sorgen klein!
Nachdenklich führe ich das Trauergespräch mit einer mir persönlich bekannten Familie: Nur 10 Personen sollten kommen; kein Gottesdienst zum Gedenken direkt nach der Abschiedswoche.
Nachdenklich höre ich die Glocken am Sonntag. Sie rufen. Nicht in die Kirche. Sondern zum Gebet daheim, zu Gott im Herzen.
Ob wir das wieder entdecken? Das Glocken – Beten? Und: WAS beten?
Dieses Gebet von Dietrich Bonhoeffer …
ist ein guter Begleiter für mich bis zum heutigen Tag gewesen, möge es auch euch voranbringen. Er hat es für seine Mitgefangenen in der Gestapo-Zelle geschrieben und gebetet. Nicht nur morgens.
Mich berührt schon seit ich das Gebet kenne, dass es nicht nur tröstet – sondern herausfordert. Zum Guten. Zum Glauben.
Möge dieses Gebet EUCH die guten Dienste erweisen, die es mir erwiesen hat. Und erweisen wird! Gerade in diesen Ausnahme-Zeiten.
Euer Albrecht Berbig Pfarrer
Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen
hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;
ich kann es nicht allein
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht
ich bin einsam, aber du verläßt mich nicht
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe
ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld
ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den rechten Weg für mich.
Vater im Himmel,
Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht
Lob und Dank sei dir für den neuen Tag
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue
in meinem vergangenen Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen,
laß mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann.
Du läßt deinen Kindern alle Dinge zum besten dienen.
(Nun das berühmteste Gedicht von Bonhoeffer als Lied:)